Das Team in Weyregg musste gestern Nachmittag von Land aus tauchen. Bei den starken Böen war es auf diese Weise einfach sicherer, zumal die Entfernung der Siedlung zum Ufer nicht sehr groß ist. Da sich heute absehbar an den Windverhältnissen nichts ändern wird, haben wir es für die anstehenden Tauchgänge nun schon gleich so eingeplant. Natürlich hat gestern in dem argen Wetter auch noch Boris` Tauchanzug Schaden genommen – nicht deswegen, nur zeitgleich eben. Es kommt ja immer alles zusammen. Daher haben wir heute als Erstes in den Tauchshop Under Pressure fahren müssen um einen Anzug auszuleihen, bevor es mit dem Taucheinsatz losgehen konnte. Es ging aber alles recht flott, sodass wir nicht in Verzug gekommen sind.
Die Taucher sollten heute in allen Quadranten die letzten Reste der Kulturschicht rausgenommen haben, wenn sie wieder in die Basis zurückkommen. Heike Rührig packt hier gerade die Funde der letzten Tage ein, um sie nach Linz in die Restaurierung des Oberösterreichischen Landesmuseums zu bringen. Zwar ist das meiste, was wir bergen, nicht von großem Wert, aber trotzdem wollen wir nichts hier liegen lassen, erst recht nicht über das Wochenende. Das, was die Taucher in den letzten Tagen mitgebracht haben, hat schon für große Begeisterung gesorgt.
Das Gefäß, auf dessen Bergung wir Anfang der Woche mit so viel Spannung gewartet hatten, war ein wirklich großartiger kleiner Mondseekrug. Es ist toll, etwas zu finden, von dem man schon weiß, dass es nachher ziemlich genauso, wie wir es aufgefunden haben, in der Landesausstellung zu sehen sein wird. Auch eine spannende Tasse wurde geborgen. Sie zeigt zwar ein Mondsee-Dekor, aber für die Mondseegruppe eine etwas ungewöhnliche Form. Hier freuen wir uns jetzt schon auf die Suche nach Vergleichsstücken.
Das Tauchteam wird am Montag noch einen Feinputz machen und nach der nächsten und endgültig letzten DOF (Dokumentationsoberfläche) dann an die Profile gehen. In der nächsten Woche wird auch endlich wieder eine Taucherin dazu gehören.
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