Der Mensch und sein Umfeld
Warum haben die Menschen eigentlich am Ufer oder auch inmitten von Seen gesiedelt?
Für die Siedlungen des Salzkammergutes wurde schon oft ein Zusammenhang mit der Suche nach Kupfererzen im alpinen Bereich und dem Beginn der Metallverarbeitung in Österreich vermutet, ein konkreter Nachweis der damals genutzten oberflächlichen Kupfererzstätten ist jedoch schwierig zu erbringen. Die Frühphase der Seeufersiedlungen am Anfang des 4. Jahrtausends v. Chr. befindet sich aber auf jeden Fall in der Anfangsphase der Kupfermetallurgie in Mitteleuropa und die Seeufersiedlungen des inneralpinen Bereichs scheinen dabei eine Rolle gespielt zu haben. |
Erste Nachweise von Gusslöffeln mit Spuren der Kupferverarbeitung sind aus der Seeufersiedlung des Keutschacher Sees bekannt, deren ältester Pfahl in das Jahr 3947 v. Chr. datiert werden konnte. Der Reichtum an Kupferartefakten in den Seeufersiedlungen des Salzkammergutes führte sogar zur Einführung des Begriffes „Mondseekupfer“ in der Archäologie. Die Zusammensetzung des gefundenen Kupfers mit einem hohen Anteil an Arsen ist aus dem Karpatenbecken bis in Regionen um das Schwarze Meer bekannt. Kupfererzlagerstätten aus dem näheren alpinen Umfeld weisen in der Regel andere Beimischungen von Metallen auf und kommen daher als Ursprungsort des Mondseekupfers nur beschränkt in Frage. Die bisher durchgeführten metallurgischen Untersuchungen weisen auch auf weitere Handelskontakte und südalpine Kupferabbaugebiete hin. |