Wie bei jeder archäologischen Ausgrabung ist auch Unterwasser Vermessung ein wichtiges Thema. Ziel ist es, unseren Grabungsschnitt mit dem Geoinformationssystem (GIS) zu verbinden.
Dazu setzte ich Unterwasser bestimmte Messpunkte, die anschließend von Land aus eingemessen werden. Zuerst schlage ich mit, einem schweren Vorschlaghammer bewaffnet, an den Eckpunkten unserer Grabungsquadranten lange Armierungseisen senkrecht in den Seeboden ein. Anschließend stecke ich zur besseren Kennzeichnung und zum Schutz der Taucher gelbe Schutzkappen auf das obere Eisenende.
Das Einmessen der Eckpunkte ist ein Zusammenspiel von zumindest drei Personen: Ich als Taucher verwende eine Messboje, um die Position jedes Messpunktes anzuzeigen und die Höhe zur Wasseroberfläche zu messen. Gleichzeitig wird von Land aus mit einem Tachymeter ein Messprisma auf der Boje eingemessen, um ihre exakte Position zu bestimmen. Die Kommunikation zwischen der Vermesserin an Land und mir Unterwasser erfolgt über den Bootsführer, der Mittels Funk mit mir und durch Zurufen mit der Vermesserin an Land Kontakt hält. Da dies nicht immer reibungslos funktioniert, erinnert es mich manchmal an das allseits bekannte Stille Post-Spiel.
Von den so eingemessenen Punkten kann ich später Proben, Funde und Befunde innerhalb unserer Quadranten mittels Maßband oder Zollstock einmessen. Die gemessenen Werte trage ich beim Arbeiten Unterwasser gleich direkt in eine Skizze auf meinem Zeichenbrett ein.
Trotz dessen, dass ich normalerweise eine Brille trage fällt mir das Ablesen der Ziffern hier Unterwasser nicht schwer, da alles um 1/3 größer und um 1/4 näher erscheint.
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