In der zweiten Grabungswoche hat sich nun schon einiges Material in der Fundverwaltung angesammelt. Die Kisten sind voll mit Fundsackerln und Probendatzerln und stapeln sich immer höher. Damit die Funde und Proben im Landesmuseum von den Restauratorinnen Heike Rührig und Susanne Heimel weiter bearbeitet werden können, müssen wir sie ordentlich beschriften und gut verpacken.
Da die Keramik im Vergleich zu der aus Weyregg sehr gut erhalten ist, können wir uns über sehr große Stücke freuen, und haben auch einige für die Bestimmung der Formen sehr aussagekräftige Randstücke dabei. Auch ein Ganzgefäß konnte heuer schon geborgen werden.
Im Fundmaterial finden sich auch relativ viele Tierknochen, die wir während dem Verpacken gleich mal versuchen grob zu bestimmen. Bis jetzt haben wir unter anderem das untere Ende eines Oberarmknochens und ein Stück eines Hornzapfens von einem Rind, einen Reh-Unterkiefer, einen Eberzahn, zwei Wirbel, sowie verschiedenste kleinere Knochenfragmente gefunden.
Tierknochen können Informationen dazu liefern, wie sich die Bewohner der Pfahlbausiedlung ernährt haben, und welche Haus- oder Wildtiere sie gehalten bzw. gejagt haben.
Auch beim Schlämmen der von den Tauchern abgegrabenen Kulturschicht kommen immer wieder gut erhaltene Knochenreste zum Vorschein. Ein besonderer Fund ist ein Fischwirbel, die selten erhalten sind, da Fischknochen eher fragil sind.
Die ersten L- bzw. P-Hölzer - also liegende Hölzer und Pfähle - werden auch schon geborgen. Bevor wir sie verpacken sägen wir ein kurzes Stück ab, um Proben für die Holzartenbestimmung zu nehmen, die bei den dickeren Pfählen hoffentlich auch für eine Dendrodatierung verwendet werden können.
Um die Ordnung in der Fundverwaltung aufrecht zu erhalten, müssen wir gleich nachdem uns die TaucherInnen die Funde übergeben, kontrollieren, ob alle Informationen zu SE (Stratigrafische Einheit), DOF (Dokumentationsoberfläche), (Grabungs-)Quadrant usw. auf dem Fundzettel stehen. Beim letzten Tauchgang arbeiteten die Taucherinnen und Taucher zu dritt in einem Quadranten und da könnte leicht ein kleines Tohuwabohu entstehen.
Die Informationen der Fundzettel werden gleich danach auch in Listen am Computer eingetragen, damit ja keine Infos verloren gehen.
Mit einem fertigen Fundzettel versehen können die Sackerln in Kisten verpackt werden, damit sie die Restauratorin Heike Rührig dann gesammelt abholen kann, um sie im Landesmuseum weiter zu bearbeiten. Und sobald der letzte Fund verpackt ist wird uns auch nicht fad, denn dann bringen uns die TaucherInnen gleich die nächste Ladung Funde und Schlämmsäcke mit.
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