Wie so viele museale Einrichtungen stehen auch wir vom Oberösterreichischen Landesmuseum (OÖLM) vor der Herausforderung, dass unsere Depot- und Werkstattkapazitäten an ihre Grenzen stoßen. Zudem wurden in den letzten 40 Jahren in Oberösterreich keine Unterwassergrabungen durchgeführt, weshalb auch unsere Werkstätten nicht auf die Konservierung von größeren Mengen an nassorganischen Funden und Nasshölzern ausgerichtet sind. Mit den Funden der Unterwassergrabungen des Projektes "Zeitensprung" in den letzten beiden Jahre kamen nun Nasshölzer zutage, die einen 24 Fuß Kühlcontainer (= 12 Meter Länge und 2,5 Meter Breite) füllen. Dieser Kulturgutrettungscontainer (Fa. Kurecon) hat sich als Lösung für eine objektgerechte Lagerung der Nasshölzer und aller anderen organischen Nassfunde bestens bewährt. Die Funde sind bei 6°C in Becken und Kisten im Wasserbad gelagert.
In den letzten Monaten wurde Restsäuren, die sich noch in den Hölzern befanden, mit deionisiertem Wasser ausgelaugt, sodass mit einer Konservierung begonnen werden kann. Nur wo? Alle infrage kommenden Räumlichkeiten innerhalb des OÖLM sind bereits voll belegt. Da kam uns die Idee, auch die gesamte Holzkonservierung in einen Container auszulagern, den wir nach unseren Anforderungen entsprechend einrichten können - also ein Raum, wo von der Dokumentation der Funde über deren entsprechende Reinigung, ein allfälliges Mikroskopieren und schließlich das Konservieren stattfinden kann. Zudem könnte man so einen mobilen Konservierungscontainer überall hin mitnehmen – zum Beispiel zur Landesausstellung Pfahlbauten 2020, damit die Besucher hautnah erleben können, was wir tagtäglich tun. Dankenswerterweise wurde der Ankauf und die Ausstattung eines solchen 20 Fuß-Containers von der Direktion Kultur des Landes Oberösterreich ermöglicht.
Und gestern war es endlich soweit – der Container ist gelandet! Von der Containerfirma ausgestattet mit einer großen Arbeitswanne und Infrastruktur wie Steckdosen, Licht und einem Wasserzu- und -ablauf, werden wir den Container in den nächsten Tagen mit Regalen, einem Arbeitstisch, Computern, Mikroskopen, Waagen, unserem Trockenschrank und was man sonst noch so braucht, um jahrtausendealtes Holz daran zu hindern, zu schrumpfen oder anderweitig kaputt zu gehen, ausstatten, sodass wir Anfang nächsten Jahres mit der Konservierung unserer Hölzer mit Melaminharz beginnen können. Und das alles auf weniger als 15 Quadratmetern.
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