Meine ersten Erfahrungen als Forschungstaucherin habe ich in etwas wärmeren Gewässern als dem Attersee machen dürfen. Von 2013 bis 2016 habe ich meine unterwasserarchäologischen Tätigkeiten noch im warmen Mittelmeer, wie in Kroatien und Spanien, im Indischen Ozean, nahe Oman, und im Karibischen Meer, Belize, verrichtet.
Das „Arbeitsgewand“ bestand lediglich aus einem sogenannten Shorty, einem kurzen und 3mm dicken Neoprenanzug oder sogar nur einem Bikini. Ich brauchte weder Handschuhe, noch Kopfhaube oder anderes Thermountergewand. Das Wetter war immer sonnig und man brauchte sich um nichts Sorgen machen, außer vielleicht, dass man genug Sonnencreme benutzt.
Diese unbeschwerte Arbeitssituation änderte sich jedoch mit dem Beginn der Grabung in Weyregg am Attersee. Obwohl die Sommermonate am Attersee wunderschön und sonnig sind, das Wasser erfrischend aber angenehm, verrichten wir unsere Grabungstätigkeiten doch eher in der Nebensaison. Im April und Mai, beziehungsweise Oktober und November, wird der schöne Attersee doch etwas frischer, nebeliger und allgemein etwas „unangenehmer“, zumindest wenn man unter Wasser arbeiten muss. Bei 5 bis 12 Grad kaltem Wasser reicht ein sogenannter Shorty nicht mehr, außer man hat vielleicht eine Wette verloren oder ist etwas lebensmüde. Wenn man wirklich mehrere Stunden am Tag unter Wasser verbringen muss, ist gutes und warmes Arbeitsgewand unerlässlich. Bei einer Grabung am Attersee ist deswegen der Trocki, oder auch Trockenanzug, der bevorzugte Tauchanzug. Zusätzlich trägt man unterhalb warme Thermowäsche aus z.B. Marino- oder Schafswolle und gute Fliessocken. Zudem sind dicke Handschuhe, die zwar ein Agieren und Greifen etwas erschweren, eine wichtiger Bestandteil. Wenn man dann noch mit heißen Suppen und wärmenden Tees von den KollegInnen versorgt wird, ist die Forschungstaucherin glücklich und kann sich unbeschwert an die Arbeit machen.
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