Ein Erosionsmarkersystem zur Langzeitkontrolle des Unterwasserdenkmals wurde 2013 und 2014 innerhalb der Welterbestation aufgebaut. Die Erosionsmarker bestehen aus 1 m langen Hartholzpflöcken, die im oberen Bereich mit drei 10 cm Markierungen versehene wurden, um die Erosions- bzw. Sedimentationsvorgänge ablesen zu können. Die gelben Flaschenbojen dienen zur leichteren Auffindung der Marker unter Wasser.
Monitoring - See am Mondsee
Die Station See ist eine seit 1872 bekannte neolithische Seeufersiedlung im Flachwasserbereich vor dem Ausfluss des Mondsees, Oberösterreich. Die heute noch sichtbaren Überreste der Station See befinden sich auf einer leicht abfallenden Strandplatte in einer Wassertiefe von 1,8 m bis 5 m. Die Ausdehnung des noch vorhandenen Pfahlfeldes beträgt ca. 90 m x 45 m. Die Höhe der stehenden Pfähle beträgt bis zu 0,45 m und zeugt damit von einer ausgeprägten Erosion der schützenden Deckschicht. Im Pfahlfeld liegt eine ca. 5-10 cm sandige Deckschicht über der Kulturschicht. Im südlichen Bereich der Untersuchungsfläche wurde 2013 eine Oberflächentranssekte mit den Maße 1 x 62 m ausgelegt. Mittels eines mobilen Messrahmensystems konnte so eine Oberflächenaufnahme in einem relativ ungestörten Bereich durchgeführt werden.
Direkt nördlich der Oberflächentranssekte führte die Firma uwi-tec eine Kernprobenentnahme durch. Es wurden Kernproben bis zu einer Länge von 1,80 m gezogen. Durch die insgesamt neun Kernprofile konnten Einblicke in die Geomorphologie und Kulturschichtausdehnung gewonnen werden.
Die Kulturschicht konnte in einem Bereich von ca. 100 m x 55 m erfasst werden. Sie kann differenziert werden in einen eigentlichen Siedlungshorizont und einem Reduktionshorizont. Der Siedlungshorizont ist charakterisiert durch terrigenes Pflanzenmaterial (Detritusschicht mit viel Holzkohle, Nadelstreu, dünnen Ästchen) und zahlreiche Artefakte. Der Reduktionshorizont erstreckt sich im Umgebungsbereich der eigentlichen Siedlung und besteht aus einer dunkelgrauen Schicht aus Seekreide, Detritus und Holzkohleflitter.
Die Kernbohrungen lassen zudem Aussagen zu den stratigrafischen Verhältnissen der Seeufersiedlung in Mondsee zu. Die Schichthorizonte (SE) zeigen, dass sich unter der dünnen Deckschicht eine bis zu 0,5 m starke Kulturschicht befindet. Die Kulturschicht ist oft gestört und lässt nur eine Siedlungsphase erkennen. Nach bisherigem Wissensstand war demzufolge die Siedlung „See“ durchgehend über einen langen Zeitraum besiedelt (weitere Bohrungen folgen). Die Oberflächenaufnahmen lassen auffällige Bereiche mit hohen Pfahl- und Fundkonzentrationen erkennen. In manchen Quadranten fand sich eine beachtliche Pfahlkonzentration von 16 Pfählen pro Quadratmeter. Es handelt sich ausschließlich um Weichhölzer.
Durch das regelmäßige Monitoring können die Erosions- und Sedimentationsprozesse an der Siedlung See erfasst werden und Schutzmaßnahmen können ggf. zeitnah getroffen werden.
Fördergeber
Das Kuratorium Pfahlbauten wurde im Jahr 2012 von Bund und Ländern ins Leben gerufen, um den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prehistoric Pile Dwellings around the Alps“ stellvertretend für die Republik Österreich zu betreuen.
Die Fördergeber sind:
Partner und Sponsoren
Das UNESCO-Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ wird unterstützt durch: