Meine Reise in die Zeit der Pfahlbauten begann 1981, als der erste kulturelle Schulausflug meines Lebens in die Landesausstellung „Das Mondseeland – Geschichte und Kultur“ stattfand. Ich erinnere mich an den Besuch des ehemaligen Stiftes sowie des Rauchhauses. Dazwischen fand in zwei Räumen die Ausstellung „Prähistorische Archäologie I und II“ statt. Die Vorstellung, dass unsere Gegend schon seit 6.000 Jahren besiedelt ist, beeindruckte mich damals sehr. Ich machte mich auf die Suche nach weiteren Informationen. Es sollte eine Suche werden, die mich nie wieder loslassen wird.
Die Geschichtsbücher der darauf folgenden Schuljahre waren voll von Informationen über Epochen bis hin zur aktuellen Zeitgeschichte. Es gab damals keine Informationen über jene Zeit am Attersee und am Mondsee, die mich so sehr interessierte. Erst durch den Ötzi-Fund, durch die „Erfindung“ von Internet und „google“ konnte ich mehr und mehr über das Neolithikum erfahren. Umso größer war die Freude, als „wir“ 2011 UNESCO-Weltkulturerbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ wurden. Mein Warten auf neue Informationen hat damit ein Ende gefunden: Es finden seit 2015 unterwasserarchäologische Grabungen statt – und es wird im Hinterland, jenseits der Seerandsiedlungen geforscht und gegraben. Neue Geschichten werden geschrieben und diese gebe ich an alle interessierten Besucherinnen und Besucher bei Pfahlbau- und Naturführungen weiter. Ein großes Highlight wird die Landesausstellung 2020 „versunken-aufgetaucht“ am Attersee und am Mondsee werden.
Die Eiche, Baum des Jahres 2016, ist für mich ein Symbol für wirklich tiefe Wurzeln. Sie hält durch ihre Pfahlwurzeln sehr starken Stürmen stand. Das Wissen um die jahrtausende alte Geschichte unserer Region verbindet uns mit unseren Alt-Vorderen. Sie sind unsere Wurzeln, die uns Halt für eine gute Zukunft geben. Seit 35 Jahren trägt mich die Begeisterung für die Natur und Kultur am Attersee, sie lässt mich immer weiter wachsen und staunen. Sehr gerne gebe ich diese Begeisterung und das Wissen an Kinder und Jugendliche weiter.
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