Pfahlbauten ˃ Fundstellen

Neolithikum
Seewalchen am Attersee
Oberösterreich
Mondsee-Gruppe

Aus der Siedlung Seewalchen I, die als erste Pfahlbaustation im Salzkammergut 1870 entdeckt wurde, stammen bedeutende Funde aus der Kupferzeit (4000-3500 v.Chr.). 1957 wurde in einem zentralen Bereich eine tiefe Grube zum Turmspringen ausgehoben. An den Wänden dieser Sprungturmgrube traten deutlich die Schichten und Pfähle des ehemaligen Pfahlbaudorfes hervor. Eine archäologische Dokumentation der Abbruchkanten war die Voraussetzung für eine Absicherung der Grubenwände, um das weitere Abbrechen von Sedimenten und prähistorischen Siedlungsresten zu verhindern. 

Diese Aufnahme erfolgte im Jahr 2015 im Zuge des Forschungsprojektes „Zeitensprung“. Dabei handelte es sich um die erste unterwasserarchäologische Grabung seit den 1990er Jahren in Österreich und den Auftakt eines mehrjährigen, nationalen Forschungsprojektes zur Untersuchung der Seeufersiedlungen am Attersee und Mondsee.

Die Hauptbesiedelungsphase in Seewalchen I bestand zwischen 3800 und 3500 v. Chr. Zwar stammen einzelne Bronzeobjekte aus dem Abflussbereich des Attersees, diese bleiben derzeit allerdings Streufunde und können keine bronzezeitliche Siedlungstätigkeit nachweisen. In der Bucht zwischen Seewalchen und Kammer befinden sich größere Siedlungsareale aus unterschiedlichen Zeiten. Ein früher Nachweis menschlicher Aktivität wurde bei den Grabungen 2015 in Form von zwei Hölzern aus der Mittelsteinzeit (6200-5950 v. Chr.) erbracht. Dabei könnte es sich um eine Fischfangstation einer noch nicht sesshaften Gruppe Menschen handeln.