Pfahlbauten ˃ Fundstellen

Neolithikum
Litzlberg am Attersee
Oberösterreich
Mondsee-Gruppe

Die Fundstelle Litzlberg Nord II wurde 1984 im Zuge von archäologischen Prospektionen der Uferstrecke von der Promenade der Gemeinde Seewalchen am Attersee bis zur Insel Litzlberg gefunden. Die damaligen Taucheinsätze wurden von der Sporttauchgruppe UTC-Wels im Auftrag des Bundesdenkmalamtes durchgeführt. Zu einer genaueren Vermessung der Fundstellenausdehnung und Probenentnahmen für Radiokarbondatierungen kam es bei den Untersuchen an der Fundstelle jedoch nicht.

2022 konnte die Fundstelle vom Kuratorium Pfahlbauten im Forschungsprojekt Zeitensprung genauer untersucht werden. In Litzlberg Nord II lässt sich eine neolithische Seeufersiedlung mit guter Kulturschichterhaltung nachweisen und einer zweiphasigen Besiedlungsdauer. In den Bohrkernen waren Pfähle und liegende Hölzer erkennbar, was auf Hausbauten schließen lässt. Die Fundstelle ist von natürlichen Sedimenten gut abgedeckt und geschützt, allerdings ließ sich ein Sedimentverlust seit den Aufzeichnungen in den 1980er Jahren feststellen. Die Erosionsprozesse bei Litzlberg Nord II müssen darum einem regelmäßigen Monitoring unterzogen werden, um Schädigungen an den prähistorischen Siedlungsresten vorzubeugen.