Pfahlbauten ˃ Fundstellen
Bereits seit den 1980er Jahren wird auf der Flachwasserzone vor dem Naturschutzgebiet Hollereck der Katastralgemeinde Nachdemsee (Altmünster) eine urgeschichtliche Seeufersiedlung im Traunsee vermutet. Funde eines privaten Sammlers deuteten auf eine Fundstelle in der (späten) Frühbronzezeit hindeuten. Die Untiefe wurde bereits in den Jahren 1984, 1985 und 1989 durch ein Tauchteam des UTC Wels nach archäologischen Strukturen abgesucht, doch der bis zu neun Hektar großen Fläche konnte nichts gefunden werden. Dennoch wurde auf der gesamten Flachwasserzone ein Tauchverbot verordnet, um potenzielle Siedlungsreste vor Bodeneingriffen zu schützen.
Erst 2024 konnte eine bronzezeitliche Fundstelle im Flachwasserbereich vor dem Naturschutzgebiet Hollereck im Zuge von unterwasserarchäologischen Prospektionen am Traunsee durch das Kuratorium Pfahlbauten bestätigt werden. Die Untersuchungen ergaben, dass sich die archäologisch relevanten Strukturen direkt an der Oberfläche des Seegrunds befinden. Es konnten zerbrochene Keramikfragmente und die letzten Reste von Pfosten einer oder mehrerer Baustrukturen dokumentiert werden. Der Großteil der urgeschichtlichen Reste hat sich um einen neuzeitlichen Steinhaufen herum erhalten. Abseits der Steinstruktur finden sich nur mehr vereinzelte Funde und weitere Pfähle. Eine flächig zusammenhängenden Kulturschichtablagerungen ist in dem Bereich nicht mehr vorhanden. Kulturschichtreste finden sich lediglich in Pfostenlöchern.
Einige der gefundenen urgeschichtlichen Pfähle steckten gerade einmal 10-20 Zentimeter im Seeboden. Es ist somit leicht, diese Baustrukturen durch schleifende Anker aus dem Untergrund heraus zu ziehen. Jede Sommersaison wird der Untergrund des beliebten Badeplatzes durch Bootsanker aufgerissen und die bis zu 4000 Jahre alten Siedlungsreste werden beschädigt.