Die OÖ Landesregierung hat einen Wechsel von einem zweijährigen auf einen dreijährigen Zyklus der Landesausstellungen bekannt gegeben. Damit wird die Landesausstellung zum Thema „Pfahlbauten“ an Attersee und Mondsee auf das Jahr 2027 verschoben. Das Kuratorium Pfahlbauten sieht in dem nun größeren Zeitfenster auch Chancen.
„Es ist keine Frage, dass wir uns schon sehr auf die Landesausstellung 2020 gefreut haben. Schließlich haben wir in den letzten Jahren intensiv geplant und geforscht. Die Ergebnisse können sich jetzt schon sehen lassen“, erklärt Cyril Dworsky, der zusammen mit Jutta Leskovar vom Oberösterreichischen Landesmuseum in Linz mit der wissenschaftlichen Leitung der Landesausstellung zum Thema „Pfahlbauten“ betraut ist.
Dworsky ist Geschäftsführer des Kuratoriums Pfahlbauten und damit für das Management der fünf österreichischen UNESCO-Pfahlbauten zuständig. Gemeinsam mit Leskovar hatte er bereits an der Einreichung der Landesausstellung im Jahr 2013 federführend mitgewirkt. Gerade in Kenntnis der umfassenden Vorarbeiten, die bereits seit Jahren geleistet werden, kann er der Verschiebung der Landesausstellung aber auch Positives abgewinnen.
Man dürfe sich angesichts der vielen Projekte, die derzeit das Thema „Pfahlbauten“ im Blick haben, nichts vormachen, mahnt Dworsky. „Die guten Ergebnisse, die wir und andere in kurzer Zeit erzielen konnten, ändern nichts daran, dass die Pfahlbau-Forschung in ganz Österreich über Jahrzehnte extrem vernachlässigt wurde und deutlich hinter jener unserer internationalen Partner im UNESCO-Welterbe zurücksteht“. Natürlich hätte man auch 2020 bereits eine fundierte und von neuen Erkenntnissen geprägte Ausstellung zeigen können, aber bei einer Verschiebung um sieben Jahre werde der Kenntnisstand noch deutlich größer sein, das Bild zu den Pfahlbaukulturen, das man der Öffentlichkeit vermitteln könne, daher umfassender.
Auch in Verbindung mit der Inszenierung des Themas "Pfahlbauten" sieht Dworsky positive Chancen. Besonders im Bereich der Ausstellungstechnik und der digitalen Erlebniswelten schreite die Entwicklung rasant voran. Zudem haben die Gemeinden jetzt mehr Zeit, den Bürgerinnen und Bürgern ausreichend Möglichkeiten für die Mitgestaltung der Landesausstellung zu geben und sie umfassend in die Entscheidungen einzubinden.
Gerade für das Kuratorium Pfahlbauten ist es wichtig, dass die Planungen an allen Standorten von einer Mehrheit der Bevölkerung getragen werde. Schließlich solle das Thema „Pfahlbauten“ die Menschen im Sinne des Welterbegedankens vor allem zusammenbringen und nicht spalten. Dazu Dworsky: „In Summe denke ich, dass wir die nächsten Jahre mit dem Ziel Landesausstellung 2027 sehr gut nutzen können, auch wenn der neue Termin den Zeitpunkt der Eröffnung nun wieder in weite Ferne zu rücken scheint. Aber so lange sind sieben Jahre auch wieder nicht und das wichtigste ist doch, dass am Ende etwas steht, auf das wir eines Tages mit Stolz zurückblicken können“.
Hintergrundinfo:
Die Aufnahmen von 111 Pfahlbau-Siedlungen in sechs Ländern des Alpenraums in die Welterbeliste der UNESCO entfachte in Österreich das Interesse an den prähistorischen Pfahlbauten neu. Das in der Archäologie lange stiefmütterlich behandelte Forschungsfeld geriet in den Fokus einer Forschungsinitiative und auch als Landesausstellungsthema wurden die Pfahlbauten attraktiv. Im Forschungsprojekt „Zeitensprung“, das vom Land Oberösterreich im Vorfeld der Landesausstellung finanziert wird, versuchen das Kuratorium Pfahlbauten und das Oberösterreichische Landesmuseum (OÖLM) gemeinsam erste Forschungslücken zu schließen.
Rückfragehinweis
Kuratorium Pfahlbauten
Mag. Carmen Löw
Public Relationship und Presse
Burgring 7
1010 Wien
Tel: +43 (0)699 181 05410
E-Mail: loew@pfahlbauten.at
www.pfahlbauten.at