Am letzten Oktoberwochenende wird wieder mit einem ferngesteuerten U-Boot in der Pfahlbausiedlung See geforscht. Interessierte sind eingeladen, am Bildschirm zu beobachten, wie live ein virtuelles 3D-Modell der Siedlung entsteht. Über den Verlauf des Forschungsprojektes und die aktuellen Ergebnisse berichten Wissenschaftler der HTW Dresden und des Kuratoriums Pfahlbauten außerdem in einem Vortrag am 28.10.2017 im Bauernmuseum Mondsee.
Bereits zum dritten Mal wird Marco Block-Berlitz, Professor für Computergrafik an der HTW Dresden, mit seinem Team aus Deutschland anreisen, um das, was im Labor entwickelt wurde, an der UNESCO-Welterbestätte See zu testen. Mit Hilfe eines kleinen, ferngesteuerten U-Bootes wird dabei die Oberfläche der Pfahlbausiedlung abgefilmt und unmittelbar in ein virtuelles 3D-Modell umgewandelt.
„Wir werden diesmal mit einem neuen U-Boot arbeiten, das mit noch mehr Kameras und insgesamt acht Lampen ausgestattet sein wird“, berichtet Block-Berlitz, der sich besonders auf die Nachttauchgänge freut. Diese lassen nicht nur den See höchst malerisch leuchten, sondern sie erbrachten durch die einheitliche künstliche Beleuchtung des Seebodens in der Vergangenheit auch immer besonders gutes Bildmaterial.
In Kooperation mit dem Kuratorium Pfahlbauten entwickeln die deutschen Forscher am Beispiel der Welterbestätte See Dokumentationstechniken weiter, die eine schonende und kostengünstige Überwachung des Erhaltungszustandes von Unterwasserdenkmälern ermöglichen sollen. „Wir wünschen uns von diesem Projekt, dass wir mit Hilfe einer für die Denkmäler sicheren und effizienten Technik eines Tages auch Citizen Scientists am Schutz der Pfahlbausiedlungen in ganz Österreich beteiligen können“, erklärt Cyril Dworsky, der Geschäftsführer des Kuratoriums Pfahlbauten. Schließlich seien nicht nur die UNESCO-Welterbestätten es wert, erhalten zu werden. „Jede Pfahlbausiedlung beinhaltet Puzzleteile, die wir brauchen, um ein möglichst genaues Bild unserer Vergangenheit zu gewinnen.“ Da dies aber mit einem hohen Personalaufwand verbunden wäre, hofft das Kuratorium für die Zukunft auf Unterstützung durch Freiwillige, für die nun die passenden Hilfsmittel entwickelt werden sollen.
Welche Hürden die Forscherinnen und Forschern dazu überwinden müssen, kann man in einem gemeinsamen Vortrag von Marco Block-Berlitz und Cyril Dworsky am 28.10.2017 ab 19.00Uhr im Bauernmuseum des Heimatbundes Mondseeland in Mondsee erfahren. Der Eintritt ist frei. Wer die Forscher vor Ort an der Welterbestätte See besuchen möchte, hat ab dem Abend des 26.10. bis zum 28.10.2017 dazu ebenfalls kostenfrei Gelegenheit.
Hintergrundinformation
Das Kuratorium Pfahlbauten betreut den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“. Es ist für den Schutz und die Wissensvermittlung der fünf österreichischen Pfahlbau-Welterbestätten zuständig. Das Kuratorium beteiligt sich unter anderem an der Erforschung der österreichischen Pfahlbauten und kooperiert zu diesem Zweck seit 2016 mit der Forschungsgruppe Archaeonautic von der HTW Dresden. Die Untersuchungen in der UNESCO-Welterbestätte See finden im Rahmen des Forschungsprojektes Archaeonomous statt. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines semi-autonomen Mini-U-Boots auf Basis bereits vorhandener Hardware, das sich für Sondierungstauchfahrten von potentiellen Fundstätten aber auch regelmäßigen Monitoring-Aufgaben einsetzen lässt.
Rückfragehinweis
Kuratorium Pfahlbauten
Mag. Carmen Löw
Public Relationship und Presse
Burgring 7
1010 Wien
Tel: +43 (0)699 181 05410
E-Mail: loew@pfahlbauten.at
www.pfahlbauten.at
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