Vom 28.-31. März wird ein Team der HTW Dresden des Kuratoriums Pfahlbauten die UNESCO-Pfahlbauten im Keutschacher See untersuchen. Dabei wird ein Tauchroboter zum Einsatz kommen, der die rund 6000 Jahre alten archäologischen Reste dokumentiert.
"Der Keutschacher See ist für uns besonders spannend, weil uns die Sichtverhältnisse und der große Abstand vom Ufer vor große Herausforderungen stellen. Aber ich bin mir sicher, dass unser Forschungsroboter Manio das hervorragend meistern wird", erklärt Professor Marco Block-Berlitz, der an der HTW Dresden eine Professur für Computergrafik bekleidet. Block-Berlitz forscht nicht zum ersten Mal an den österreichischen UNESCO-Pfahlbauten. "In den letzten drei Jahren haben wir unsere Experimente in See am Mondsee durchgeführt. Dort konnte von Land aus gearbeitet werden, was die ersten Schritte bei der Entwicklung des Dokumentationsroboters sehr erleichtert hat", berichtet Cyril Dworsky vom Kuratorium Pfahlbauten. Mit Hilfe des Roboters soll es in Zukunft möglich sein, dass Citizen Scientist aktiv an Erforschung und Schutz der Pfahlbauten mitwirken können.
Der nun in Kärnten geplante Dokumentationseinsatz wird vier Tage dauern. Dabei wird untersucht, ob das semi-autonome System in der Lage ist, in über 400 Metern Entfernung von seinem Piloten an Land verlässlich zu arbeiten. Das Mini-U-Boot ist mit einer Boje versehen und sendet die Video- und Positionsdaten über Funk zum Piloten. Ein Teil des Forschungsteams wird das Geschehen am Ufer verfolgen und die Dokumentation überwachen. Um bei Bedarf rechtzeitig eingreifen zu können, wird ein Teil der Mannschaft den Tauchroboter mit einem kleinen Boot auf dem Keutschacher See begleiten. Mit Multicoptern wird der Einsatz außerdem aus der Luft dokumentiert. Neben den Tauchfahrten zu der zum UNESCO-Welterbe gehörenden Siedlung im Keutschacher See ist auch geplant, den Pfahlbau im Hafnersee genauer unter die Lupe zu nehmen.
Die Öffentlichkeit kann sich im Rahmen eines Vortrags umfassend über das Projekt informieren. Am Freitag, dem 29. März 2019, berichtet Block-Berlitz in „Mit dem Tauchroboter zu den UNESCO-Pfahlbauten“ ab 19.00Uhr im Keutschacher Schlosstadel von den ersten Eindrücken, die das Team gewonnen hat.
Hintergrundinformation
Das Kuratorium Pfahlbauten betreut den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“. Es beteiligt sich unter anderem an der Erforschung dieses Welterbes und hat mit den „Studies on Community Heritage Involvement and Communication“ einen eigenen Forschungsschwerpunkt, in dessen Zentrum die Interaktion mit der Öffentlichkeit steht.
Seit 2016 kooperiert das Kuratorium Pfahlbauten mit der Forschungsgruppe Archaeonautic von der HTW Dresden. Die Untersuchungen an den UNESCO-Welterbepfahlbauten im Keutschacher See finden im Rahmen des Forschungsprojektes Archaeonomous statt. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines semi-autonomen Mini-U-Boots auf Basis bereits vorhandener Hardware, das sich für Sondierungstauchfahrten von potentiellen Fundstätten aber auch regelmäßigen Monitoring-Aufgaben einsetzen lässt.
Fotos: Kuratorium Pfahlbauten
Rückfragehinweis
Kuratorium Pfahlbauten
Mag. Carmen Löw
Public Relationship und Presse
Burgring 7
1010 Wien
Tel: +43 (0)699 181 05410
E-Mail: loew@pfahlbauten.at
Vorschau | Name | Kategorie | Beschreibung | |
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Mini_U_Boot Manio im Mondsee | Presse Downloads | Ein Schnorchler setzt das Mini-U-Boot Manio vorsichtig in den Mondsee. | Download | |
UNESCO-Welerbestätte Keutschach | Presse Downloads | Bild 1: Die urgeschichtliche Siedlung im Keutschacher See gehört seit 2011 zum... | Download |