Auch 2023 wird der Traunsee und die angrenzenden Uferbereiche archäologisch untersucht. In der Bucht von Winkl fahnden die Archäolog:innen an Land und unter Wasser nach Spuren urgeschichtlicher Siedlungen.
Nach den erfolgreichen Untersuchungen sind die Teams der Universität Innsbruck und des Kuratorium Pfahlbauten von 27. bis 31. März wieder vor Ort in Traunkirchen am Traunsee um die archäologischen Prospektionen weiterzuführen. Es soll geklärt werden, ob sich in der Bucht von Winkl vor mehreren Tausend Jahren Menschen angesiedelt haben. Vereinzelte Funde weisen hier auf menschliche Aktivitäten bereits in der Jungsteinzeit hin.
Unter der Leitung von Peter Trebsche und Markus Staudt, Universität Innsbruck, werden geomagnetische Untersuchungen an der Uferzone im Bereich der „Spitzvilla“ und der umliegenden Areale durchgeführt. Mit dieser Methode kann zerstörungsfrei „ein Blick in den Boden“ erfolgen und prähistorische Strukturen ausgemacht werden. Ergänzt wird diese Methode durch Oberflächen-Surveys, Bohrungen und Metalldetektor-Prospektionen.
Die unterwasserarchäologischen Maßnahmen leitet Helena Seidl da Fonseca, Kuratorium Pfahlbauten. Sie wird mit einem Team aus Forschungstaucher:innen Bohrungen entlang des Uferabschnitts durchführen. Diese zeigen, ob prähistorische Kulturschichten – Überreste menschlicher Besiedelung - vorhanden sind. Außerdem können mit dem gewonnen Material naturwissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt werden, die beispielsweise Auskunft über den Pflanzenbewuchs des Umlandes vor tausenden Jahren geben können.
Seit dem 19. Jahrhundert ist Traunkirchen, insbesondere das Ortszentrum und der Bereich des Klosters, als archäologische Fundstelle der Hallstattkultur bekannt. Bereits 2020 und 2021 wurde das Klosterareal und die angrenzenden Flachwasserbereiche in dem Kooperationsprojekt untersucht. Dies hat gezeigt, dass sich an dieser Stelle eine ausgedehnte hallstattzeitliche Seeufersiedlung befand.
Als Auftakt der Veranstaltungsreihe „Archäologischer Frühling“ lädt der Verein ArcheKult am 30. März zum Tag der offenen Tür bei den archäologischen Untersuchungen vor der „Spitzvilla“ ein. Von 14.00 bis 18.00 können Besucher:innen den Forscher:innen über die Schulter schauen, Informationsstände laden zum Vertiefen des Wissens ein und Mitarbeiter:innen des Kuratorium Pfahlbauten und der Universität Innsbruck stehen für Fragen und Diskussionen bereit.
Hintergrundinformation:
Die archäologischen Prospektionsarbeiten werden vom Traunkirchner Museumsverein ArcheKult (Obmann: Mag. Manfred Schindlbauer) organisiert und finden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Archäologien der Universität Innsbruck (Projektleitung: Univ. Prof. Dr. Peter Trebsche) und dem Kuratorium Pfahlbauten (Projektleitung: Helena Seidl da Fonseca MA) statt. Gewonnenes Fund- und Probenmaterial wird an der Universität Innsbruck untersucht, der endgültige Verbleib des Materials liegt in der Abteilung Ur- und Frühgeschichte der OÖ Landes-Kultur GmbH. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesdenkmalamt OÖ und finanziell unterstützt durch die Gemeinde Traunkirchen.
Weitere Informationen finden Sie unter www.pfahlbauten.at/traunkirchen, www.uibk.ac.at/archaeologien und https://www.archekult-traunkirchen.at/forschungsberichte.
Rückfragehinweis:
Kuratorium Pfahlbauten
Fiona Poppenwimmer BA
PR und Community Management
Burgring 7, 1010 Wien
Tel.: +43 (0) 660 75 80 303
E-Mail: presse@pfahlbauten.at
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Helena Seidl da Fonseca MA
Stellvertretende Geschäftsführerin
Burgring 7, 1010 Wien
Tel.: +43 (0) 699 115 25 995
E-Mail: seidl@pfahlbauten.at
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