Das Bild mit dem Sprungturm des Strandbades Seewalchen weckt Erinnerungen. War es Ende der 80er, Anfang 90er Jahre? Ich müsste die Dokumentationen sichten. Wir von der Zürcher Tauchequipe waren eingeladen, Fundstellen im Salzkammergut zu betauchen. Was mir geblieben ist? Die Übernachtungen in der Villa Paulick, deren Bootshaus, die Knödel und die Gastfreundschaft.
Im Mondsee die atemraubende Fundstelle, Vermessungsraster, Schnüre, als wenn bis eben noch gegraben worden wäre. Das Pfahlfeld von Miesling (war es Miesling II?), die Oberfläche schon weit vor uns dokumentiert und die freigespülten Funde geborgen. Nach 5 Minuten der erste und einzige Fund: ein intakter jungneolithischer Gusstiegel mit Tülle! Dann die trapezförmige römische Hafenanlage. Verbaute mächtige Pfähle, viele mit weit über hundert Jahrringen. Ein dendrochronologischer Traum. Das war bei Weyregg, meine ich.
Und das absolute Highlight: Die Pfahlbaufundstelle Seewalchen beim Strandbad. Zwei schön voneinander durch Seekreide getrennte Schichten in der Sprungturmgrube. Wir Taucher argwöhnisch beäugt von einem jungen Hecht. Das Pfahlfeld in der Flachwasserzone wollte nicht enden! Seewalchen I und II. Wir tauchten das ganze Gebiet beidseits des Ausflusses ab - keine Unterbrüche im Pfahlfeld, so scheint es noch aus der Erinnerung heraus, und überall Kulturschichten, teils schön organisch, in guter Erhaltung. Der Eindruck war überwältigend und mit dem Bekannten in den Schweizer Seen mehr als nur vergleichbar. Es war grandios. Die Woche war viel zu schnell vorbei. Die Projekte in den eigenen Gewässern absorbierten uns in den Folgejahren immer mehr. Es blieb bei diesem einen Tauchbesuch - unvergesslich.
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