Die Station Litzlberg Süd ist eine seit 1904 bekannte neolithische Seeufersiedlung im nordwestlichen Bereich des Attersees in Oberösterreich. Die heute noch fassbaren Überreste der Welterbestätte Litzlberg Süd befinden sich auf einer leicht abfallenden Strandplatte des Attersees in einer Wassertiefe von maximal 3,5 Metern. Die Ausdehnung dieser Siedlung beträgt nach jetzigem Wissenstand 125 m x 60 m. Im Uferbereich tritt die Kulturschicht in einem schmalen Streifen offen zu Tage. Vereinzelt lassen sich am Seeboden zerdrückte Keramikfragmente und aus dem Grund ragende Pfähle finden. Das in den See reichende und weit größere ehemalige Siedlungsareal ist durch massive Seekreideschichten bedeckt und teilweise stark mit Armleuchteralgen (Characeae) bewachsen. Die bisher durchgeführten Kernproben zeigten ausgeprägte Kulturschichten, die sich mittels der 14-C Methode in den Zeitraum von ca. 3650 bis 3500 v. Chr. datieren ließen. Die Seeufersiedlung von Litzlberg-Süd gehört zu den Siedlungen mit der besten Erhaltung von Kulturschicht. Die massiven Kulturschichtpakete und die sehr gute Überdeckung des Fundortes bieten die besten Voraussetzungen für ein reichhaltiges Fundspektrum und sind besonders für ein Verständnis von kleinräumigen Entwicklungsprozessen wichtig. Die Siedlung befindet sich bis auf die Krater der Segelschiffbojen in einem guten Erhaltungszustand. Um weitere mögliche Beschädigungen der Welterbestätte zu verhindern, sind alle Segelschiffbojen auf das System der denkmalgerechten Ankerbojen umgerüstet worden.
Museum ATARHOF
Landungsplatz 1, 4864 Attersee am Attersee
Tel.: +43 664 40 36 704
E-Mail: helga.oeser@gmx.at