Kuratorium Pfahlbauten - Burgring 7, 1010 Wien
Tel.: +43 (0) 1 521 77 295, Email: info@pfahlbauten.at

Keutschach am See, Kärnten

In der südlich des Wörthersees gelegenen Keutschacher Talfurche befinden sich vier Seen, der Keutschacher See, der Hafnersee, der Rauschelesee und der sehr kleine Bassgeigensee sowie etliche kleine Teiche. Die Entstehung der Seen ist auf einen Seitenast des Draugletschers zurückzuführen, der in der Würmeiszeit das gesamte Tal bedeckte. Dass es in früherer Zeit eine Verbindung zwischen den Seen gab, zeigen auch heute noch die östlich und westlich des Keutschacher Sees befindlichen Moorflächen, die Teil eines Ramsar-Schutzgebietes sind. Auch heute kommt es an den naturbelassenen Uferzonen zur Verlandung der Seen. Die Kuppe der Untiefe, auf der sich der Pfahlbau befindet, dürfte in historischer Zeit immer wieder aus dem See herausgereicht haben. Nach Auskunft von Ortsansässigen war auch noch im 20. Jahrhundert die heute knapp zwei Meter unter Wasser liegende Kuppe mit Schilf bewachsen und gut erkennbar.

Der Pfahlbau im Keutschacher See ist eine seit 1864 bekannte neolithische Siedlung auf einer ehemaligen Insel des Keutschacher Sees in Kärnten. In den 150 Jahren seit ihrer Erstentdeckung haben sich zahlreiche Forscher, Gelehrte aber auch interessierte Laien mit den Funden beschäftigt. Dr. O. Cichocki gelang es, diese Siedlung als bisher einzige „Pfahlbausiedlung“ in Österreich dendrochronologisch datiert zu haben. Mit den bisher gesicherten Daten von 3947/46 v. Chr. ist diese Siedlung zugleich die bisher älteste bekannte Pfahlbausiedlung in Österreich. Keramikfunde ließen unter anderem auch auf eine bronzezeitliche und mittelalterliche Nutzung schließen.

Die Welterbestätte im Keutschacher See wurde vom Kuratorium Pfahlbauten in den letzten sieben Jahren intensiv überwacht und begutachtet. Es stellte sich heraus, dass durch verschiedene Ursachen eine Erosion, also ein Sedimentverlust auf der Kuppe der ehemaligen Insel stattfindet. Zu den Ursachen gehören Strömung, Wellenschlag, Laichgruben der Zander und die Auswirkungen der modernen Fischerei. Damit gehen die natürlichen Schutzschichten über den Pfahlbauten oder sogar bereits die Reste des ehemaligen urgeschichtlichen Dorfes verloren. Nach der Diskussion verschiedener Schutzmöglichkeiten und der Dringlichkeit erster Maßnahmen, entschied sich das Kuratorium Pfahlbauten für die Abdeckung besonders gefährdeter Bereiche mittels Erosionsschutzmatten.

Durch die starke Einbindung der Bevölkerung in die Forschung am Pfahlbau in den letzten Jahren und durch eine enge Kooperation mit der Wasserrettung besteht eine hohe Sensibilität in der Thematik und eine gute Überwachung.

 
Das Welterbe besichtigen:

Landesmuseum Kärnten - Rudolfinum 

Museumsgasse 2, 9021 Klagenfurt

Tel.: + 43 50-536-30599

E-Mail: willkommen@landesmuseum.ktn.gv.at

Das Rudolfinum ist wegen Umbau bis 2021 geschlossen.

Die Funde zu den Pfahlbausiedlungen können derzeit nicht besichtigt werden. 

Website: http://www.landesmuseum.ktn.gv.at

Fördergeber

 
Das Kuratorium Pfahlbauten wurde im Jahr 2012 von Bund und Ländern ins Leben gerufen, um den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prehistoric Pile Dwellings around the Alps“ stellvertretend für die Republik Österreich zu betreuen.

Die Fördergeber sind:

Partner und Sponsoren

   
Das UNESCO-Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ wird unterstützt durch: