Für April typische Wetterverhältnisse hielten die Besucher:innen am 4. Österreichischen Welterbetag nicht davon ab, die Pfahlbauten zu entdecken.
Den Auftakt zum 4. Österreichischen Welterbetag machte der Welterbespaziergang in Keutschach (Kärnten) am 13. April. Zahlreiche Besucher:innen konnten dort unter dem Motto „Brot und mehr…“ alles zur Ernährung der ersten Siedler:innen am Keutschacher See erfahren. Beim Workshop wurde dann selbst Brot gebacken und gleich verkostet.
Ebenfalls in Kärnten kam die nächste Generation an Pfahlbaubegeisterten zum Zug. Die Schüler:innen der Volksschule Keutschach am See durften unter dem Motto „Meine Traumpfahlbauten“ eine Sonderausstellung im kärnten.museum gestalten, das auch einige Funde aus der urgeschichtlichen Siedlung im Keutschacher See beherbergt. Die Ausstellung wurde mit den über 50 Kindern und ihren Angehörigen am 16. April feierlich eröffnet. Zu sehen sind die Kunstwerke noch bis 28. April.
Am Welterbetag selbst, der jedes Jahr am 18. April stattfand, trafen im Heimathaus Vöcklabruck (OÖ) Tradition und moderne Technik aufeinander. Im ältesten Gebäude der Stadt, in dem das Heimathaus mit seiner beeindruckenden Sammlung regionaler Geschichte beheimatet ist, arbeitete das Kuratorium Pfahlbauten gemeinsam mit dem 3D Studio CrazyEye an der Digitalisierung und Visualisierung ausgewählter Pfahlbaufunde. Interessierte aus der Region ließen sich diese Gelegenheit nicht entgehen alles über das Projekt „Aufgetaucht – Die digitalen Pfahlbauten“ zu erfahren und sich die neuesten Informationen zur Pfahlbauforschung in Österreich von den Expert:innen zu holen.
Vor Ort am Attersee gab es gleich zwei interessante Gelegenheiten. Die Vermittler:innen des Vereins „Pfahlbau am Attersee“ boten beim Pfahlbau-Pavillon an der Promenade von Seewalchen Besucher:innen Informationen zum verborgenen Welterbe im Attersee.
Im ATARHOF in der Gemeinde Attersee konnte bei den „Freunden der Archäologie“ in den Workshops „Färben mit Naturfarben“ und „Urgeschichtliches Töpfern“ selbst Hand an urgeschichtliche Techniken gelegt werden.
Den krönenden Abschluss bildete die Tauchexkursion am Mondsee, wo eine kleine Gruppe erfahrener Taucher:innen die Welterbe-Siedlung See am Mondsee unter Führung eines Forschungstauchers aus nächster Nähe erkunden durfte. Hagelsturm und Kälte zum Trotz begaben sich die zwölf Teilnehmer:innen unter Wasser und waren von dem Erlebnis begeistert. „Was für eine tolle Möglichkeit, so einen Ort im Original sehen zu dürfen!“, so einer der Taucher:innen.
Die Planung für den nächsten Welterbetag ist bereits im Gange. „Wir wollen den Menschen zeigen, welcher Schatz verborgen in den österreichischen Seen schlummert“, sagt Cyril Dworsky, Geschäftsführer des Kuratorium Pfahlbauten, „darum wird es auch 2025 wieder ein buntes und vielfältiges Programm von uns und den ansässigen Vereinen geben, das unterschiedliche Zugänge zum Welterbe bietet.“ Unter anderen wird nächstes Jahr eine internationale Fachtagung zur Unterwasser- und Feuchtbodenarchäologie rund um den Welterbetag in Oberösterreich stattfinden.