Neben dem Schutz des UNESCO-Weltkulturerbes ist die wissenschaftliche Arbeit an den prähistorischen Pfahlbauten ein weiterer Teil unserer Tätigkeit. Dabei geht es nicht zuletzt um den Gewinn von Erkenntnissen, die von wissenschaftlichem und gesellschaftlichem Interesse sind. Unter Wasser werden die herausragenden Spitzen ausgewählter Pfähle bis auf Höhe des Seebodens abgeschnitten und an Land für Folgeuntersuchungen vorbereitet. Diese können über Alter des Pfahls, Holzart sowie Bearbeitungstechniken Aufschluss geben.
Die weitere Vorbereitung der Proben inkludiert die erste Beurteilung des Zustandes, die sorgfältige Dokumentation der Objektparameter wie Länge, Durchmesser und eventuelle besondere Beobachtungen, sowie das Sägen der Pfähle in handhabbare Baumscheiben.
Die weiteren Analysen werden von Wissenschaftler:innen aus dem Fachbereich der Dendrochronologie vorgenommen. In den entnommenen und gesägten Pfählen zeigen sind Jahresringe, die während der Lebzeit des Baumes ausgebildet wurden. Diese Ringe spiegeln die Wachstumsbedingungen an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit wider und sind innerhalb einer Baumart identisch. Durch die Überlappung mit jeweils einem jüngeren Baum derselben Art lässt sich eine Chronologie erstellen, mit der eine Datierung des untersuchten Baumes gelingt. Das Alter der UNESCO-Welterbestätte lässt sich ableiten und die Bebauungsgeschichte nachvollziehen. Die Erkenntnisse über die verwendeten Baumarten und deren Wachstumsphasen helfen außerdem, die Landschaft zur Zeit der Siedlungsphasen zu rekonstruieren und somit die Lebensumstände besser verstehen zu können.
Auf den Bildern sind die Vorbereitungen für die Analysen zu sehen, die einen Teil der wissenschaftlichen Arbeit am Standort abbilden. Sie sind relevant, um das Alter und die Bedeutung der Welterbestätte festzustellen und nachfolgenden Generationen eine wissenschaftlich fundierte Basis des Untersuchungsgebietes zu repräsentieren.
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