Auch 2020 findet an den zum UNESCO-Welterbe "Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen" gehörenden Fundstellen das unterwasserarchäologische Monitoring durch Forschungstaucher*innen des Kuratorium Pfahlbauten statt.
Dieses regelmäßige Monitoring dient dazu Gefährdungen an den Pfahlbauten frühzeitig zu erkennen und eindämmen zu können und ist im Managementplan der Welterbestätten vorgesehen. Neben natürlichen Erosionsprozessen sind vor allem menschliche Tätigkeiten eine Gefahr für das wertvolle Kulturgut unter Wasser.
„Mit der Umrüstung von Ankerbojen auf denkmalgerechte Systeme, deren Ketten nicht über den Seegrund schleifen können, versuchen wir, die Fundstellen zu schützen und gleichzeitig die Interessen der Anrainer*innen zu wahren.“, berichtet Cyril Dworsky, Welterbe-Manager der UNESCO Pfahlbauten in Österreich. Auch eine Kennzeichnung des bereits gültigen Ankerverbotes im Bereich der Welterbestätten wird gerade umgesetzt. Dadurch soll es Angler*innen und Segler*innen leichter gemacht werden, die Schutzzonen zu erkennen und einzuhalten.
Das Team von Forschungstaucher*innen rund um Henrik Pohl, Site Manager des Kuratorium Pfahlbauen in Oberösterreich unternimmt Tauchgänge an allen UNESCO Welterbe Fundstellen und dokumentiert deren Zustand systematisch. Die Pfahlbauten von See im Mondsee (OÖ) werden vom 5.-16.10, die Fundstellen Litzlberg Süd (OÖ) sowie Abtsdorf I und III im Attersee (OÖ) vom 2.-6.11. untersucht.
Auf dem Programm stehen auch erste Sicherungsmaßnahmen in der Station See/Mondsee an einem Grabungsschnitt aus den 80er Jahren. Damit soll die weitere Erosion in diesem Bereich aufgehalten werden, damit das wertvolle Kulturgut unter Wasser dieser bedeutenden Pfahlbausiedlung der Jungsteinzeit erhalten bleibt.
Hintergrundinformationen
Das Kuratorium Pfahlbauten betreut den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“. Die Organisation ist als gemeinnütziger Verein nach österreichischem Recht von der Republik Österreich und den Bundesländern Oberösterreich und Kärnten ins Leben gerufen worden. Geschäftsführer ist Cyril Dworsky.