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Projektabschluss „Pfahlbaukrug und Pfahlbaubier“

5. April 2019 - Attersee am Attersee
Pfahlbaubier und Pfahlbaukrug. (Bild: Brauerei Kaltenböck)
Pfahlbaubier und Pfahlbaukrug. (Bild: Brauerei Kaltenböck)
Fertigung des Pfahlbaukrugs in der Lebenshilfewerkstätte Zell am See. (Bild: Lebenshilfe Salzburg)
Fertigung des Pfahlbaukrugs in der Lebenshilfewerkstätte Zell am See. (Bild: Lebenshilfe Salzburg)
Die fertigen Pfahlbaukrüge können sich sehen lassen. (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
Die fertigen Pfahlbaukrüge können sich sehen lassen. (Bild: Kuratorium Pfahlbauten)
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Im Projekt „Pfahlbaukrug und Pfahlbaubier“ haben Forscherinnen und Forscher des Kuratoriums Pfahlbauten gemeinsam mit Menschen in der Pfahlbau-Region des Salzkammerguts ein Pfahlbaubier und ein dazu passendes Trinkgefäß entwickelt. Bei der Feier zum Projektabschluss in der Mostschenke der Brauerei Kaltenböck in Palmsdorf am Attersee wurde beides präsentiert.

Zahlreiche Gäste waren gekommen, um gemeinsam ein frisch gebrautes Pfahlbaubier anzuzapfen und den eigens zu dessen Genuss gefertigten Pfahlbaukrug zu bestaunen. Das Bier ist das Ergebnis einer mehrjährigen Entwicklung der Privatbrauerei Kaltenböck am Attersee, welche sich zum Ziel gesetzt hatte, ein Bier zu brauen, das dem Geschmack eines urzeitlichen Biers möglichst nahekommt. Dies sollte auf Basis archäologischer Erkenntnisse geschehen, weshalb sich die Brüder Kaltenböck auf die Suche nach passenden Expertinnen und Experten in der Region machten. Fündig wurden sie bei der pensionierten Pharmazeutin und engagierten Pfahlbauvermittlerin Helga Oeser sowie bei Henrik Pohl, einem Archäologen, der für das Kuratorium Pfahlbauten das UNESCO-Welterbe der Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen in Oberösterreich betreut.

„Das Bier war zur Zeit der Pfahlbauten schon längst erfunden und wurde höchstwahrscheinlich auch von den Bewohnerinnen und Bewohnern dieser Seeufersiedlungen getrunken. Nachdem die Kaltenböcks ein erstes, sehr gelungenes Pfahlbaubier gebraut hatten, entstand die Idee, einen zum Bier passenden Krug nach zu töpfern“, erläutert Pohl die Genese des Projektes, dessen Koordinierung er in der Folge übernahm.

Partnerinnen und Partner für die Umsetzung dieser Idee wurden rasch gefunden. „Wir haben gerne eines der Prachtstücke unserer Sammlung aus den UNESCO-Pfahlbauten von See im Mondsee als Vorbild zur Verfügung gestellt“, berichtet Johannes Pfeffer vom Österreichischen Pfahlbaumuseum in Mondsee. Das Original wurde von Georg Ottinger von OTELO gescannt und in ein 3D-Modell umgewandelt. Daraus konnte Künstler Peter Unterweißacher eine Gussform herstellen, mit deren Hilfe die Lebenshilfe Zell am See den Krug nun in seiner originalen Form nachtöpfern kann. Produziert werden die Krüge in zwei Varianten. „Für den Einsatz in der Gastronomie braucht es natürlich rundum glasierte, spülmaschinentaugliche Ware“, erläutert Herwig Kaltenböck. Für den Privatgebraucht gibt es jedoch eine unglasierte Variante, in der das Bier angenehm kühl bleiben soll, wie die Braumeister versichern.

Die Herstellung des Kruges war auch für die Lebenshilfe Werkstätte Zell am See, die zur Lebenshilfe Salzburg gehört, eine ganz neue Aufgabe. „Von Anfang an waren wir von dem gemeinsamen Projekt „Pfahlbaukrug und Pfahlbaubier“ begeistert. Wir spürten, dass alle Beteiligte hinter uns stehen. Außerdem entwickelte sich im Laufe der Zeit eine Freundschaft mit den Beteiligten“, so Franz Elmar von der Lebenshilfe.

„Besonders gelungen finde ich die Einbindung so vieler verschiedener Menschen, die ohne die Mitwirkung an diesem Projekt zum UNESCO-Welterbe vielleicht nie zusammengekommen wären“, bilanziert Cyril Dworsky, der als National Manager dem Pfahlbauten-Welterbe in Österreich vorsteht. Dies sein ganz im Sinne des Welterbegedankens und der Grundintention der UNESCO, die einst gegründet wurde, um Menschen auch jenseits wirtschaftlicher Interessen miteinander zu verbinden.

Hintergrundinformationen
Das Projekt „Pfahlbaukrug und Pfahlbaubier“ dient der Vermittlung des und der Teilhabe am UNESCO-Welterbe der Prähistorischen Pfahlbauten um die Alpen. Es wurde 2016 durch das Bestreben der Privatbrauerei Kaltenböck, ein Pfahlbaubier herzustellen, initiiert. Das Projekt wurde 2017 erweitert um die Entwicklung eines Trinkgefäßes. Projektpartnerinnen und Partner sind neben der Brauerei Kaltenböck die Lebenshilfe Werkstätte Zell am See, das Österreichische Pfahlbaumuseum Mondsee und OTELO Vöcklabruck. Die Projektkoordinierung lag beim Kuratorium Pfahlbauten, das mit dem Management der Pfahlbauten des transnationalen UNESCO-Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ in Österreich beauftragt ist.

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PA190504_Pfahlbaukrug_LebenshilfeSalzburg Presse Downloads Bildunterschrift: Fertigung des Pfahlbaukrugs in der Lebenshilfewerkstätte... Download
PA190504_Pfahlbaukrug_Kaltenboeck_M Presse Downloads Bildunterschrift Pfahlbaubier und Pfahlbaukrug. Bildnachweis (Bild:... Download

Fördergeber

 
Das Kuratorium Pfahlbauten wurde im Jahr 2012 von Bund und Ländern ins Leben gerufen, um den österreichischen Teil des internationalen UNESCO-Welterbes „Prehistoric Pile Dwellings around the Alps“ stellvertretend für die Republik Österreich zu betreuen.

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Das UNESCO-Welterbe „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ wird unterstützt durch: