Jahresrückblick 2017: Vorprospektion im Ossiacher See, Kärnten
Unter dem Projektnamen „Sanierung Ossiacher See - Bleistätter Moor“ wurden in den Jahren 2006 bis 2009 im westlichen Bereich des Ossiacher Sees Saugbaggerungen vorgenommen, um der fortschreitenden Sedimentierung der Randbereiche des Sees Herr zu werden. Im Jahr 2009 fanden diese Saugbaggerungen in der „Hoffman Bucht“ und vor allem in der „Stiegelbucht“ des Ossiacher See statt. Das abgesaugte Material wurde auf einem naheliegenden Feld deponiert. Darin kamen eine Vielzahl archäologischer Funde in Form von Angelhaken aus unterschiedlichen Materialien, vereinzelte Keramikscherben, Knochenfunde, einer Anhäufung von Pfählen und Harpunenspitzen aus Geweih zu Tage. Seit der Auffindung haben sich Interessierte als auch Archäologen bemüht, die Funde zu sammeln, zu sortieren, aufzuzeichnen und auch zu bestimmen.
Im Sommer 2017 wurde die oben genannte Fundstelle im Ossiacher See von Esther Unterweger und Henrik Pohl im Auftrag des Kuratoriums Pfahlbauten betaucht, um etwaige archäologische Reste in Form von Pfählen, einzelnen Funden oder Kulturschicht festzustellen. Anhand der Begrenzungskoordinaten der Saugpumpaktion wurde mithilfe eines GPS Gerätes die Ausdehnung des bearbeiteten Gebietes in der Stiegelbucht ermittelt und untersucht. Eine Sichtweite von maximal 1m und die schnelle Sedimentierung des Sees haben diese Begutachtung deutlich erschwert und auch mithilfe eines 1m langen Stabbohrers konnte im Sediment keinerlei Kulturschicht nachgewiesen werden.
Diese kurze Vorprospektion kann das Vorhandensein in situ befindlicher Funde und Befunde natürlich nicht ausschließen, zumal nicht alle Verdachtsflächen in der kurzen Zeit umfassend behandelt werden konnten. Eine weitere Bearbeitung dieser Stelle, die aufgrund des bereits bekannten Fundmaterials sehr vielversprechend ist, wird in Zukunft eine unterstützende geophysikalische Prospektion und eine ausgebaute, systematische Suche mit zusätzlichen ForschungstaucherInnen notwendig machen.
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