Eine meiner schönsten Erinnerungen an das Jahr 2017 ist jene an die Palafittes Regatta, die heuer in Frankreich stattfand. Dieses Event wurde nun schon zum dritten Mal veranstaltet: 2015 im Schweizerischen Biel, 2016 in Seewalchen in Österreich und 2017 eben in Frankreich am Lac d`Aiguebelette.
Der Lac d`Aiguebelette im Département Savoie ist einer der größten natürlichen Seen Frankreichs und im Rudersport nicht unbekannt. Für uns wichtiger war natürlich der Pfahlbau aus der Zeit zwischen 3000 und 2500 v. Chr., der zu unserem gemeinsamen UNESCO-Welterbe gehört. Ich habe mich sehr gefreut, dass der Austragungsort diesmal Frankreich war. Das gab mir Gelegenheit, mich mal etwas intensiver mit den französischen Pfahlbauten und mit deren Präsentationen zu beschäftigen.
In der Hauptsache ging es aber natürlich um die Palafittes-Regatta. Unser Team schneidet dabei immer sehr gut ab, aber bislang hatte es immer nur für den zweiten Platz gereicht. Das war schon in Biel so. Letztes Jahr hatte sich Henriks Team, das für die - damals noch neun - österreichischen UNESCO-Welterbestätten antrat, nur dem Team des Seewalchener Bürgermeisters Johnny Reiter geschlagen geben müssen.
Dieses Jahr wollten wir es also wissen. Zur Verstärkung hatte sich unser Kapitän Henrik neben Cyril und mir unser Vorstandsmitglied Jutta Leskovar vom Oberösterreichischen Landesmuseum ins Boot geholt. Weitere Unterstützung erhielten wir von Kerstin Kowarik und Julia Klammer aus unserem Partnerprojekt BELAVI. Wir haben wirklich alle Register gezogen. Kerstins Mama hatte uns sogar zwei Lippenstifte geliehen, mit denen wir uns eine Wettkampfbemalung verpassen konnten. Wir hielten solcher Art Gebaren auch für sinnvoll, nachdem wir das slowenische Team gesehen hatten. Es war schnell klar, dass wir es gegen diese groß gewachsenen, durchtrainierten und erfahrenen Einbaum-FahrerInnen nicht leicht haben würden.
Wir haben aber trotzdem alles gegeben – inklusive lautstarker Anfeuerungsrufe vom Ufer aus, als in einem der Durchgänge nur ein reduziertes Team auf dem Wasser sein konnte. Trotzdem hat es wieder nicht gereicht. Groß war der Unterschied zwar nicht – für eine Einbaum-Regatta war es quasi ein Fotofinish – aber ein zweiter Platz ist eben nur ein zweiter Platz!
Glücklicherweise haben wir 2018 aber eine neue Chance auf den Gesamtsieg. Wenn am 23. Juni die Einbäume im slowenischen Ljubljana durch die Ljubljanica gleiten, sind wir dabei.
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