Über den Fischfang zur Zeit der Pfahlbauer berichtet die Archäologin Renata Huber am 2. Februar 2017 um 19:00 Uhr im Schloss-Stadel Keutschach. Die Forscherin erklärt am Beispiel der Ausgrabung der Pfahlbau-Siedlung Cham-Eslen in der Schweiz, wie wichtig die Rolle der Fischerei im Leben unserer Vorfahren war.
Für Fragen rund um die prähistorische Fischerei hat der Fundort Cham-Eslen im Schweizer Kanton Zug eine besondere Bedeutung. Hier stand ein einzelnes Gebäude auf einer Untiefe. Aufgrund des Fundmaterials gehen Archäologen davon aus, dass es sich dabei um eine nur zu einer bestimmten Jahreszeit bewohnte Fischerhütte handelt, in der auch Fisch geräuchert wurde.
In Laufe der Ausgrabungen fielen die vielen Netzsenker auf. Die Auswertung, die noch im Gange ist, hat gezeigt, dass es noch mehr Indizien gibt – insbesondere Fischknochen, aber auch Einbaumteile und Netzreste –, die auf die Wichtigkeit und vielleicht sogar zentrale Rolle der Fischerei an diesem Platz hinweisen.
Durch die neu gewonnenen Erkenntnisse wird ein frischer Blick auf weitere urgeschichtliche sowie mittelalterliche Fundstellen in der Zugerseelandschaft möglich. Dort setzte sich die lange Tradition der Fischerei bis heute fort und verbirgt sich sogar im Namen des berühmten Zugersees!
Rund um den Zugersee in der Zentralschweiz sind 33 Standorte mit den Resten von über 50 Pfahlbausiedlungen bekannt. Die drei Fundstellen „Zug-Sumpf“, „Zug-Oterswil/Insel Eielen“ und „Zug-Riedmatt“ gehören seit 2011 ebenso wie die Siedlung im Keutschacher See zum UNESCO-Welterbe Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen.
Renata Huber ist Archäologin und seit 2013 stellvertretende Abteilungsleiterin der ur- und frühgeschichtlichen Archäologie am Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug.
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