Am 18. April 2015 findet der Vortrag von Mag. Wolfang Lobisser um 19.00 Uhr im Schloss-Stadel in Keutschach am See statt. Mag. Lobisser vom VIAS (Vienna Institute of Archaeological Sience), Universität Wien, präsentiert die neu gewonnenen Erkenntnisse aus dem “Einbaumprojekt 2014” in Keutschach. Im Sommer 2014 haben WissenschaftlerInnen der Universität Wien unter der Leitung von Mag. Wolfang Lobisser am Keutschacher See in Kärnten im Sinne der Experimentellen Archäologie einen Einbaum aus Eichenholz hergestellt. Als prähistorisches Vorbild diente dabei ein Originalfund aus der Bronzezeit vom Sattnitzer Moor.
Bei diesem spannenden wissenschaftlichen Experiment wurden Studien zur Verwendung von bronzezeitlichen Werkzeugtypen durchgeführt, d. h. originalgetreue Nachbildungen von Beilklingen, Stemmbeiteln, Ziehmessern und Bohrern, sowie Dechselklingen aus Bronze wurden ausprobiert und eingesetzt. Dabei wurde auch die Leistungsfähigkeit von Bronzewerkzeugen mit neuzeitlichen Werkzeugen verglichen. Durch diese Versuche sind wir nun in der Lage, die technischen Möglichkeiten der Menschen der Vergangenheit und ihre Methoden der Holzverarbeitung besser zu verstehen.
Mit dem Einbaum “Eichenpfeil” wurde ein Schritt zur Sichtbarmachung der noch unsichtbaren Pfahlbauten im Keutschacher See gesetzt. Die Pfahlbauten auf einer versunkenen Insel im Keutschacher See sind seit 2011 Teil des UNESCO-Welterbes "Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen". Die urgeschichtliche Siedlung im Keutschacher See ist ca. 6000 Jahre alt und die erste UNESCO-Welterbestätte in Kärnten.
Mit dem Einbaum “Eichenpfeil” hat Keutschach nun ein ganz besonders Boot. Bei der Herstellung des Einbaumes kamen auch moderne Werkzeuge zum Einsatz. Der Einbaum “Eichenpfeil” wird in Keutschach zukünftig für Präsentationen zur Verfügung stehen.
Wann: Am 18. April 2015 um 19.00 Uhr
Wo: Schloss-Stadel in Keutschach am See, Kärnten
Vortragender: Mag. Wolfgang Lobisser, VIAS (Vienna Institute for Archaeological Science), Universität Wien