Archäologie wird in einem komplexen Kräftespiel betrieben, in dem sich auch entscheidet, wie viel fachlich gesteuerte staatliche Archäologie es künftig noch geben wird und wie stark die archäologischen Institutionen angesichts widerstrebender Interessen auftreten können. Andere Akteure gewinnen derzeit rapide an Einfluss, z. B. in Sozialen Medien. Gesetze, welche die Archäologie massiv beeinflussen, werden beschlossen – und die Archäologie agiert und reagiert nur sehr verhalten. Dabei werden die berufliche Zukunft von Archäologinnen und Archäologen und die Qualität ihres Berufslebens gestaltet, und nicht zuletzt wird das öffentliche Interesse an Archäologie ausgehandelt.
Wie kann, wie muss sich Archäologie dabei einbringen, damit das Fach und die Erforschung der Vergangenheit eine tragfähige Zukunft haben? Die DGUF Jahrestagung 2016 beschäftigt sich diesem zentralen Thema. Es sollen Positionsbestimmungen der Archäologie und der Bewahrer des kulturellen Erbes erreicht werden, Handlungsfelder umrissen und so begonnen werden, eine Agenda für ein Fach zu entwickeln, das sich derzeit in einem umfassenden Wandlungsprozess befindet.
Das Kuratorium Pfahlbauten ist bei dieser Tagung mit zwei Beiträgen vertreten. Cyril Dworsky und Carmen Löw werden gemeinsam einen Vortrag mit dem Titel "Mein Claim, dein Claim - Ein UNESCO-Welterbe, das Kuratorium Pfahlbauten und die Menschen am Attersee" halten. Außerdem gibt es auf Vorschlag von Carmen Löw einen offenen Talk zum Thema "Stolperfalle Codes - Wie Citizen Scientists Partner auf Augenhöhe bei Vorträgen und Diskussionen werden können". Die Abstracts dazu finden sich im Programmheft der Tagung.