UNESCO-Welterbefest der Pfahlbauten heuer mit Themenschwerpunkt
In Gerti`s Strandbad, wo am 8. Juli das UNESCO-Welterbefest der Prähistorischen Pfahlbauten stattfand, kamen Interessierte mit Wissenschaftlern und Archäotechnikern aus Österreich, Slowenien und Italien zusammen. Gefeiert wurde das derzeit einzige Welterbe Kärntens mit dem Schwerpunktthema „Fischerei“.
Auch heuer kamen wieder Gäste von den Pfahlbau-Welterbestätten der Nachbarländer Slowenien und Italien nach Kärnten. Vertreten waren Pfahlbauforscher und -vermittler vom Ledrosee (Museo delle palafitte del lago di ledro) und Archäologen aus Slowenien, darunter auch der Koordinator für das UNESCO-Welterbe der Pfahlbauten, Dejan Veranič.
Die Besucherinnen und Besucher konnten sich u.a. ansehen, wie Netze geknüpft wurden und wie die Fischerei mit Pfeil und Bogen funktionierte. Außerdem wurden bis zu 6000 Jahre alte Funde aus dem internationalen Welterbe, aus der Welterbestätte im Keutschacher See und aus dem Ossiacher See gezeigt. Die Experimentalarchäologen der Gruppe Skupina STIK brachten den Nachbau eines römerzeitlichen Einbaums aus Slowenien mit. In einer spannenden Regatta konnten seine Fahreigenschaften mit denen des 2014 nachgebauten bronzezeitlichen Keutschacher Einbaums „Eichenpfeil“ getestet werden.
Das Kuratorium Pfahlbauten, das mit dem Management des österreichischen Teils des Pfahlbauten-Welterbes betraut ist, präsentierte die Forschung unter Wasser und die Herausforderungen für den Denkmalschutz der Siedlungen im Pfahlbauten-Welterbe.
Das große Interesse der Keutschacherinnen und Keutschacher wurde auch in der Rede des Bürgermeister Karl Dovjak deutlich, der von den vielfältigen, aktuellen Aktivitäten rund um das UNESCO-Welterbe im Keutschacher See berichtete. Dieses Interesse ist auch in der Kärntner Landesregierung schon lange bekannt und so war bereits zum 4. Mal der Landtagspräsident Rudolf Schober beim UNESCO-Welterbefest dabei. Der ebenfalls anwesende Landesrat Christian Benger betonte die Wichtigkeit eines UNESCO-Weltererbes und die Möglichkeiten die sich daraus für Kärnten ergeben. Benger stellte klar, dass man eine Entwicklung wie in Wien in Kärnten keinesfalls sehen werde.
Für den musikalischen Rahmen des Festes sorgte auch heuer wieder ArchäoMusikVienna, die gemeinsam mit der Sängerin Ljoba Jenče vom „HIŠA IZROČILA“ aus Slowenien den Höhepunkt des Festes gestalteten. Die Lieder und Geschichten von Ljoba Jenče zum Zirknitzer See (Cerkniško jezero) ergänzten die Präsentation zum immateriellen Weltererbe Kärntens, die „Slowenischen Flur- und Hofnamen“, sehr schön. Das immaterielle Welterbe stieß bei den Gästen auf ebenso großes Interesse wie das Weltkulturerbe selbst. Den entspannten Ausklang des Abends gestaltete das Swing Trio Villach.