Was macht eine Unterwasserarchäologin wenn sie gerade nicht taucht? Wir Unterwasserachäologinnen sind meist von den späten Frühlingsmonaten bis zu den späten Herbstmonaten, wenn wir Glück haben, mit der Erforschung unserer Unterwasserdenkmäler - unter Wasser - beschäftigt. Man steht früh auf, trifft seine KollegInnen am Tauchort, bespricht den Tagesablauf und ab gehts ins kühle Nass. Natürlich kommen auch Arbeiten am Computer dazu: Tabellen erstellen, Ergebnisse eintragen, Űberlegungen anstellen, Tagebücher und Tauchprotokolle erstellen etc.
Doch was machen wir in den wirklich kalten Jahreszeiten, wenn die österreichischen Seen zufrieren und das kühle Nass zu kühl wird? Wir schreiben Berichte, erstellen Pläne, planen neue Projekte und werfen einen genaueren Blick auf bereits Gefundenes. Im Moment beschäftige ich mich gerade mit der Umzeichnung eines Einbaumes. Dieser wurde in Weyregg im Attersee schon vor einiger Zeit von Andreas Six vom Divecenter Nautilus entdeckt, jedoch noch nicht als solcher identifiziert bis unser Sitemanager Henrik Pohl diesen im Herbst 2017 betauchte, begutachtete und fotografierte.
Nun wird dieses wunderschöne 3D-Modell in AutoCad umgezeichnet. Meine Aufgabe ist es eine Draufsicht, Seitenansicht und Querschnitte zu erstellen. Mithilfe solcher Umzeichnungen soll es leichter werden, sich jene Wasserfahrzeuge besser vorstellen zu können. Ausserdem helfen uns jene Zeichnungen diesen Einbaum mit anderen bereits gefundenen zu vergleichen, mehr Details als mit dem freien Auge zu erkennen und somit auch mehr über seine Herstellung und Benutzung erfahren zu können.
Ich bin persönlich sehr froh, solche Arbeiten im Winter von meiner Couch aus machen zu dürfen, denn obwohl ich leidenschaftlich gerne tauche, muss ich nicht unbedingt bei -12° nicht in den sonst so schönen Attersee abtauchen.
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