Das Unsichtbare sichtbar machen. Keine leichte Aufgabe, auch wenn „das Unsichtbare“ UNESCO-Welterbe ist und damit mit Siegel und Brief zu den wichtigsten Kulturstätten dieser Welt zählt. Die Pfahlbauten in Keutschach liegen 1,5 m unter Wasser. Sie sind unsichtbar. Selbst Einheimische und langjährige Gäste haben davon nichts gehört, geschweige denn gesehen. Wer ist schon Taucher? Und auch wenn: als Schutzmaßnahme ist tauchen dort verboten.
Also muss man sich ans Werk machen und das Unmögliche möglich machen. Superwoman backwards! Interesse wecken für Dinge, die nicht angreifbar, nicht sichtbar und zumindest in ihrem Originalbestand nicht erlebbar sind. „Man sieht nur das, was man kennt“ lautet ein bekanntes Zitat. Wie so oft ist Wissen der Schlüssel zum Sehen. Mit dieser ersten Erkenntnis ist aber nur der erste Schritt getan. Wie wir alle wissen: Wissen kann öd sein, vor allem wenn die Präsentation schlecht ist. Es gilt, Interesse zu wecken und auf die Kraft der Emotion und Neugier zu setzen. Ganz hervorragende „Türöffner“ sind Kinder mit ihrer natürlichen Neugier.
Wir haben die Menschen damals gelebt? Was haben sie gegessen? Was haben sie angezogen? Es sind die kleinen, uns alle betreffenden Dinge, die Identifikation ermöglichen. Aber auch viele Erwachsene erreicht man über diese Fragen. In Keutschach haben wir in den letzten drei Jahren viel bewegt. Interessierte Bürgerinnen und Bürger gründeten einen Pfahlbauverein, in der Schule sind wir regelmäßig zu Gast, das Welterbefest sorgt für eine Belebung der Sommersaison, im See liegt ein nach historischem Vorbild gebauter Einbaum, in 14 Tagen wird es wieder einen erfahrungsgemäß gut besuchten Vortrag in Keutschach geben. Das ist aber bei weitem nicht alles. Wie wir das geschafft haben? Nächstens mehr!
Neuen Kommentar schreiben