Als Archäologin bzw. Unterwasserarchäologin bin ich die meiste Zeit des Jahres in verschiedensten Aufgabenbereichen tätig. Diese reichen von Vermessungsarbeiten zwischen Gestrüpp und Bäumen, Bootsdienst bei Regen und Sonnenschein, Fotodokumentation zwischen verfallenen Gebäuden, Taucharbeiten abseits jeglicher Zivilisation, Basteln von unterwassertauglichen Werkzeugen u.v.m. Diese Arbeiten passieren üblicherweise zwischen April und Oktober in der freien Natur und eigentlich bei jedem Wetter. Doch was tut eine Archäologin im Winter, wenn es wirklich zu kalt für Aufgaben im Freien ist?
Das Zauberwort heißt „Home-Office“! Da denkt man automatisch an z.B. flexible Arbeitszeiten, arbeiten wann und wie es mir beliebt, die Ruhe und Wärme des eigenen zu Hauses, keine nervigen KollegInnen, mit denen man reden muss, und bequemst mögliche Arbeitskleidungen. Meine bevorzugte Bekleidung im Home-Office ist im Moment eine weihnachtliche Elfenhose.
Im Home-Office zu arbeiten verlangt aber auch viel Disziplin, sonst legt man, ohne es zu merken, plötzlich unnötige Nachtschichten ein, die es einem am nächsten Tag schwer machen, aus dem Bett zu kommen. Da man außerdem die Wohnung nicht verlassen muss mangelt es auch leicht an frischer Luft und Kontakt zu anderen Menschen.
Ich habe mir deshalb selbst ein paar Regeln aufgestellt:
1. Ich stelle immer einen Wecker, ohne Snooze Funktion.
2. Ich ziehe nur Gewand an, in dem ich auch den Postboten die Türe ohne Scham öffnen kann.
3. Ich verabrede mich mit FreundInnenen oder KollegInnenen „nach der Arbeit“ oder treibe Sport, um zumindest ein bisschen der Wohnung zu entfliehen.
Auf diese Weise komme ich ganz gut durch die Home-Office-Zeit, bis das Wetter endlich wieder zum Tauchen taugt und ich die Elfenhose gegen den Trocki tauschen kann.
Neuen Kommentar schreiben