Angelequipment an der Untiefe verrät uns, dass das Angelverbot an der Fundstelle nicht eingehalten wird.
Franziska Domen

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Monitoring am Keutschacher See

Welterbe
Denkmalpflege
Kärnten

Forschungstaucherin Franziska Domen erzählt von der aufregenden Anreise über die Alpen zum Keutschacher See, den hohen Wassertemperaturen und den Neuerungen bei der diesjährigen Monitoring-Kampagne.

Beim diesjährigen Monitoring am UNESCO-Welterbe im Keutschacher See gab es in der ersten Woche wieder viel Arbeit für das Team des Kuratorium Pfahlbauten zu erledigen.

Doch bevor wir vor Ort wirklich beginnen konnten, hatte das Team, aufgrund der sehr wechselhaften Witterungsverhältnisse, eine spannende Anreise über die Alpen vor sich. Während in Oberösterreich noch sintflutartige Regenfälle fielen, musste der Transporter mit sämtlichem Equipment beladen sowie das Boot für den Transport fertig gemacht und an das Fahrzeug angehängt werden. Kurz vor dem Tauerntunnel erwartete uns dann eine Winterlandschaft bei knapp 4° C, welche aber auf der südlichen Seite der Alpen bei strahlendem Sonnenschein und 15° C, zum Glück, schnell wieder vergessen war.

Beim zu Wasser lassen des Bootes konnten wir uns wieder auf die Hilfe der Wasserrettung Keutschach verlassen. Diese übernahm den schwierigen Teil, nämlich das Boot rückwärts an den See zu fahren und zu slippen. Dafür möchten wir uns auch auf diesem Wege nochmals herzlich bedanken.

Vor Ort erwartete uns der See mit noch fast 20° C Wassertemperatur, bei der es sich zwar wunderbar arbeiten lässt, doch aufgrund der warmen Wassertemperaturen die Algen noch sehr gut wachsen, was wiederum zu einer schlechten Sicht führt.

Auch in diesem Jahr wurde wieder eine allgemeine Zustandskontrolle durchgeführt. Das heißt einerseits, die Erosionsmarker wurden abgelesen, um eine Sedimentation bzw. Erosion feststellen zu können. Andererseits wurden die von uns eingebrachten Leinen von Angelhaken und Schnüren befreit. Leider ist dies immer wieder notwendig, obwohl innerhalb der Grenzbojen ein Angelverbot zum Schutz der UNESCO-Welterbestätte herrscht. Die Leinen dienen als Orientierungssystem unter Wasser für unsere Taucher:innen, aber auch zum Schutz der Fundstelle, wenn das Angelverbot missachtet wird. Zu guter Letzt wurde eine fotografische Oberflächenaufnahme angefertigt, deren einzelne Fotos dann zu einem Gesamtbild, einem sogenannten Orthofoto, gerechnet werden.

Doch etwas Neues ist dieses Jahr hinzugekommen: Für das beste Ergebnis der Überwachung von Fundstellen arbeitet die Archäologie mit verschiedenen Disziplinen Hand in Hand. In diesem Falle sammeln wir botanische sowie zoologische Proben um Bewuchs bzw. Bestand verschiedener Pflanzen- bzw. Tierarten genau bestimmen zu lassen und dokumentieren zu können. So zogen wir mit Probendosen und einem Fotoapparat bestückt los, um Proben von kleinen Mitnutzern rund um die UNESCO-Welterbestätte zur späteren Bestimmung durch Expert:innen einzusammeln. Dabei handelt es sich überwiegend um Wasserpflanzen und verschiedene Arten von Muscheln und Schnecken.

Und hin und wieder hat man auch einen seltenen „Fisch“ im Netz, der eher im Angelbedarf bestimmt werden muss, als in der zoologischen Abteilung.

Monitoring am Keutschacher See
Regnerische Abfahrt aus Oberösterreich.
Franziska Domen

Regnerische Abfahrt aus Oberösterreich.

Schnee auf den Tauern.
Franziska Domen

Schnee auf den Tauern.

Die Ankunft in Kärnten begrüßt uns mit Sonnenschein und Schnee auf den Bergen.
Franziska Domen

Die Ankunft in Kärnten begrüßt uns mit Sonnenschein und Schnee auf den Bergen.

Eine neugierige Barsche beobachtet die Arbeiten unter Wasser.
Franziska Domen

Eine neugierige Barsche beobachtet die Arbeiten unter Wasser.

Botanikproben für die Bestimmung.
Franziska Domen

Botanikproben für die Bestimmung.

Aufgrund der warmen Wassertemperaturen wachsen die Algen noch sehr gut.
Franziska Domen

Aufgrund der warmen Wassertemperaturen wachsen die Algen noch sehr gut.

Angelequipment an der Untiefe verrät uns, dass das Angelverbot an der Fundstelle nicht eingehalten wird.
Franziska Domen

Angelequipment an der Untiefe verrät uns, dass das Angelverbot an der Fundstelle nicht eingehalten wird.