Seit 2013 führt das Kuratorium Pfahlbauten jährlich Monitoringkampagnen im Keutschacher See durch. Diese haben zwei Hauptziele: einerseits wird der Zustand der Fundstätten überprüft, um Veränderungen und mögliche Bedrohungen frühzeitig zu erkennen. Andererseits werden im Rahmen dieser Kampagnen auch konkrete Schutzmaßnahmen umgesetzt, um das UNESCO-Welterbe für kommende Generationen zu bewahren.
Doch wer steckt hinter dieser Arbeit und wie läuft eine solche Kampagne ab? Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, dass es sich um mehr handelt als Taucheinsätze von Forschungstaucher:innen. 

Teamarbeit unter Wasser und an Land

Die diesjährige Kampagne erstreckte sich über drei Wochen und wurde von einem erfahrenen Team durchgeführt. An der Spitze stand Site Manager Henrik Pohl, unterstützt von einem engagierten Team aus Forschungstaucher:innen: Franziska Domen, Gerd Knepel, Stefan Krojer, Christoph König und Markus Hochhold. 

Doch die eigentliche Arbeit beginnt bereits lange vor dem ersten Tauchgang. Schon im Frühjahr startet die Planung. Dabei werden die bisherigen Daten analysiert und die Ziele der aktuellen Kampagne festgelegt. Es erfordert präzise Koordination, Anträge bei den zuständigen Behörden, die Abstimmung mit den Forschungstaucher:innen und eine Vielzahl logistischer Aufgaben. Aber auch die Öffentlichkeitsarbeit spielt eine wichtige Rolle, um das Bewusstsein für das UNESCO-Welterbes zu stärken.

Lokale Zusammenarbeit - Ein Schlüssel zum Erfolg

Ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Kampagne ist die enge Zusammenarbeit mit lokalen Partnern rund um den Keutschacher See. Seit Jahren unterstützt die Gemeinde Keutschach am See das Monitoring tatkräftig. Sie bietet logistische Unterstützung und stellt Lagerräume für die Materialien zur Verfügung. Ein besonderer Dank gilt dabei Bauhofleiter David Mike, der stets ein offenes Ohr für die Bedürfnisse des Teams hat.

Unverzichtbar ist außerdem die Unterstützung durch die Wasserrettung Keutschach. Sie hilft beispielsweise immer wieder dabei, unser Forschungsboot zu Wasser zu lassen und bei der Durchführung des Workshops für Unterwasserarchäologie. Aber auch außerhalb der Monitoringkampagnen ist die Wasserrettung Keutschach ein verlässlicher und unerlässlicher Partner für den Schutz des Welterbes. Denn ihre Mitlgieder werfen immer wieder ein wachsames Auge auf die durch Eckbojen markierte UNESCO-Welterbestätte. Ein herzliches Dankeschön dafür!

Gerti Bialowas, die Inhaberin des Strandbads, unterstützt die Arbeiten des Teams seit vielen Jahren. Im Strandbad wird die provisorische Forschungsbasis während der Monitoringkampagne errichtet. Es bietet nicht nur eine ideale Infrastruktur für die Taucheinsätze, sondern dient auch als Lagerort für die Ausrüstung. Die Taucher:innen können sich vor Ort umziehen und das Forschungsboot liegt am Steg vor Anker. Auch der diesjährige Informationsnachmittag fand in Gerti‘s Strandbad statt.

Während der Kampagne wird die Pension Mokina zum Herzstück der Einsätze. Seit Jahren beherbergt sie das Team und der Frühstücksraum verwandelt sich regelmäßig in eine Forschungs- und Einsatzzentrale. Hier laufen alle Fäden zusammen: Besprechungen werden abgehalten, Daten ausgewertet und die Einsätze koordiniert. Diese enge und langjährige Zusammenarbeit macht die Pension, mit ihrer „Chefin“ Eli Mokina, zu einem unverzichtbaren Partner. 

Fazit: Gemeinsam für das Welterbe Pfahlbauten

Die jährlichen Monitoringkampagnen im Keutschacher See sind weit mehr als Taucheinsätze. Sie sind das Ergebnis sorgfältiger Planung, engagierter Teamarbeit und der Unterstützung lokaler Partner, die den Erhalt dieses Welterbes ermöglichen und dazu beitragen, die Pfahlbauten im Keutschacher See für zukünftige Generationen zu erhalten.